Was ist Selbsthilfe?
Fragen & Antworten
Eine Selbsthilfegruppe ist ein Zusammenschluss von Menschen, die alle von der gleichen körperlichen Erkrankung oder Behinderung, der gleichen Suchterkrankung, dem gleichen psychischen oder sozialen Problem betroffen sind - entweder selbst oder als Angehöriger.
Durch die regelmäßigen Treffen werden Erfahrungen und Wissen ausgetauscht. Alle Teilnehmer/innen haben das Ziel, dass sich ihre persönlichen Lebensumstände verbessern. Die Mitarbeit ist freiwillig und kostenfrei und alle Teilnehmer/innen der Selbsthilfegruppe sind gleichberechtigt.
Grundsätzlich ist zu sagen: Selbsthilfegruppen verstehen sich als Ergänzung - nicht als Ersatz! - zu professioneller Hilfe und Unterstützung. Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ersetzt keinen Arzt oder Therapeut.
Die Hausaufgabe besteht darin, sich gegenseitig aufzufangen, zu begleiten und gemeinsam einen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden. Sie werden in der Gruppe merken, dass Sie mit Ihrem Problem nicht alleine sind. Sie werden so wahrgenommen wie Sie sind.
Wichtig ist auch die Stärkung der Gemeinschaft und dem Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Freizeitaktivitäten wie z.B. Ausflüge, Kultur- und Naturerlebnisse, Feste.
Wenn Sie sich für eine Selbsthilfegruppe interessieren, sollten Sie überlegen, ob Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und während der regelmäßigen Treffen mitarbeiten möchten. Manchmal lässt sich diese Frage jedoch erst unbeantwortet, wenn man etwas "Selbsthilfe-Luft" geschnuppert hat.
Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Wichtig ist für die Teilnahme an einer bestimmten Gruppe, dass Sie auch von diesem Problem betroffen sind. Es bestehen zu gleichen Themen wie zum Beispiel Sucht/Krebs/psychische Erkrankungen mehrere Gruppen, die unterschiedlich arbeiten.
Probieren Sie aus, in welcher Gruppe Sie sich wohl fühlen.
Das entscheiden die Selbsthilfegruppen. Die Gruppen richten sich entweder nur an direkt Betroffene und Angehörige oder nur an Angehörige.
Das können Sie direkt bei den Gruppen oder auch bei der KIBiS telefonisch erfragen.
Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist kostenfrei.
Geringe Kosten wie zum Beispiel Raummiete können anfallen. Diese werden auf die Teilnehmer/innen aufgeteilt.
Es gibt auch Selbsthilfegruppen, die sich als Verein organisiert haben. Da kann ein Jahresbeitrag von den Mitgliedern anfallen.
Ja. Die Gruppenmitglieder haben vereinbart, dass keine Inhalte aus den Gesprächen und Treffen an Außenstehende weitergegeben werden.
Auch die Kontakte mit der KIBiS werden vertraulich behandelt – die MitarbeiterInnen unterliegen der Schweigepflicht gemäß § 5 Abs. 2 und § 41 des Bundesdatenschutzes.
Fast alle Selbsthilfegruppen haben eine Leitung. Einige Gruppen haben dafür eine bestimmte Person ausgewählt; bei anderen Gruppen wechselt diese Aufgabe von Treffen zu Treffen.
Die Gruppenleitung wird immer von Betroffenen übernommen – professionelle Helfer (z.B. Therapeuten) nehmen nicht an Selbsthilfegruppen teil. Allerdings laden manche Gruppen gelegentlich Fachleute für Vorträge ein oder bitten diese um eine kurzfristige Begleitung.
Förderung
Förderung durch die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) nach § 20h SGB V
Die Selbsthilfeförderung ist eine Gesetzliche Aufgabe der Krankenkassen und ihrer Verbände. Gefördert werden gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen nach den Grundlagen des § 20 h Sozialgesetzbuch (SGB V)
Auf der Internetseite der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur Selbsthilfeförderung in Niedersachsen können alle aktuellen Förderanträge heruntergeladen werden: www.gkv-selbsthilfefoerderung-nds.de
Selbsthilfeförderung nach § 45d SGB XI durch die Pflegekassen
Gefördert werden Selbsthilfegruppen in denen mindestens sechs Mitglieder selbst in einen Pflegegrad eingestuft sind oder zuhause einen eingestuften Pflegebedürftigen pflegen.
Ihre Gruppe ist an dieser Finanzierungsmöglichkeit interessiert, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.